DISKUSSION

Musik ist immer eingebettet in einen gesellschaftlichen Kontext. In unregelmäßigen Abständen widmen wir uns in einer Diskussion verschiedenen Themen rund um Musik und wenn es passt, wandeln wir direkt die Inhalte der Diskussion in aktives Musikmachen um. Eine Diskussionsveranstaltungen über und mit Musik.

Montag 14. Oktober 2024, 19Uhr: Diskussionsabend 1920er Jahre
Kultureller und gesellschaftlicher Aufbruch der 1920er Jahre – Inspiration für Gegenwart und Zukunft, oder öde Retro?

Lange Zeit galten die 1920er Jahre klischeehaft als das „Goldene Zeitalter“ und wurden in öde-aufgeregter Performance reaktiviert. In letzter Zeit wird die Rückschau aber vermehrt auch wieder als Warnung gesehen, dass gesellschaftlicher Rückschritt jederzeit passieren kann und zum Teil derzeit ja passiert. Anhand musikalischer Protagonist*innen der Zeit wie Claire Waldorf oder Hanns Eisler wollen wir uns an diesem Abend darüber austauschen, welchen Beitrag der Musik- und Kulturbereich leisten kann, damit emanzipatorische Entwicklungen weiter vorangehen können und was das für die heutige Zeit bedeuten kann.

Mit Voranmeldung! Meldet Euch bitte spätestens 7 Tage vorher an.

Auf eine anregende Diskussion freut sich die Frizu Lounge.
Diskussion in deutscher Lautsprache, Flüsterübersetzung in Englisch möglich.
Der Diskussionsabend ist kostenfrei, Spenden für die Raummiete sind willkommen.

 

Vergangene Diskussionsabende:

Di. 5. März 2024
Diskussionsabend zum Frauen*Tag:
Kritik der Bühne aus queer-feministischer Perspektive
Ist „Bühne“ an sich nicht ein patriachaler Ort?
Wie könnten fortschrittliche, gemeinschaftliche Formen des Musikmachens etabliert werden?
Eine queer-feministische Strategie im Musikbereich ist, mehr Queers und Frauen* auf die Bühnen zu bringen. Solange Bühnen eine derart wichtige Rolle im kulturellen Leben spielen, ist dies sicher sinnvoll. Gleichzeitig stellt sich aber die Frage, ob die „Bühne“ an sich nicht ein patriachaler Ort ist. Der Bühnenrand teilt in oben und unten, in aktiv und passiv. Er überschüttet die oben Stehenden mit „falscher“ Anerkennung und stärkt hierachische Strukturen. Eher gemeinschaftliche Musikformen finden sich allerdings leider oft eher in rückwärts-gewandten Formen (Stichwort: Gesangsverein). Wie könnten jedoch fortschrittliche, gemeinschaftliche Formen des Musikmachens etabliert werden? Gibt es dazu Anregungen aus den 1920er Jahren? Welche Formen werden in der Frizu Lounge bereits gepfelgt und wie könnten diese weiterentwickelt werden?

Do. 19. März 2020
Schlager und Klassismus
Klassismus bezeichnet Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft und richtet sich überwiegend gegen Angehörige einer „niedrigeren“ Sozialen Klasse. Auch beim Umgang mit dem Musikgenre Schlager lassen sich derartige  Abwertungen herauslesen. Ästhetische Kritiken auf der musikalischen Ebene verschleiern dabei oft Vorbehalte, die auf ganz außermusikalischen Ebenen bestehen. Wie trägt Musikgeschmack zur Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Gräben bei? Und warum ist Schlagerhören etwas, das manche Menschen lieber heimlich tun? Darüber wollen wir an diesem Abend reden.
Diskussion in deutscher Lautsprache, Flüsterübersetzung in Englisch möglich.
leider abgesagt

Do. 27. Februar 2020
Experimentelle Musik und Politik
Der Free Jazz der 70er Jahre war verbunden mit dem Aufbruch der politischen Ideen dieser Zeit. Die Idee der Revolutionierung des musikalischen Materials stand im Zusammenhang mit der Idee der Veränderung der Gesellschaft. Auch frühere und aktuelle Formen experimenteller Musik sehen sich teilweise in diesem Kontext.
Kann ein Infragestellen musikalischer Normen auch andere gesellschaftliche Normen in Frage stellen? Bleibt das Agieren nur im Konzertsaal oder kann es darüber hinaus wirken? Emanzipatorische Praxis oder abgehobene Kunst?
Diskussion in deutscher und englischer Lautsprache

Donnerstag 23. Januar 2020
Politische Musik?
Wann ist Musik politisch? Wie kann politische Musik aussehen? Ist nicht jede Musik politisch? Wer soll und kann durch die Musik angesprochen werden? Und was heisst das für die Musik, und die Texte? Welcher Umgang kann für die typischen Dingen des Musikbetriebs gefunden werden (Selbstvermarktung, Genderstereotype, „Qualitätsstandarts“)? Kann und soll der Gegensatz Bühne/Publikum aufgeweicht werden? Wie können progressive kollektivere Formen des Musikmachens realisiert werden?

Donnerstag 29. August 2019
MUSIK und ALLTAG
Wann höre ich Musik? Auf welchen Kanälen? Oder Live? Bei welchen Veranstaltungen? (Wann) Mache ich selbst Musik? Wann bezahle ich dafür? Wann bezahle ich dafür nicht? Und was ist überhaupt Musik?
Auftaktveranstaltung zur Diskussionsreihe rund um Musik.

Donnerstag 19. September 2019
MUSIK und KLASSE
Derzeit wird wieder vermehrt von Klasse gesprochen. Macht es Sinn, diesen Begriff zu benutzen? Wie wirkt das Herkunftsmilieu auf den Umgang mit Musik? Wie wird Gesellschaft auch mit Hilfe des Musikbetriebs strukturiert? Wie wird Identität bestärkt? Und wer profitiert davon?

Donnerstag 24. Oktober 2019
MUSIK und GENDER
Rockbühnen voll mit Männern. Dirigierpulte ebenso. Gleiches Bild an den Schaltstellen und in den Subkulturen. Frauen* dürfen dann mal singen, und gern tanzen. Queers müssen schön bunt sein. – STOP! Zeit für neue Zeiten, oder?

Donnerstag 21. November 2019
MUSIK und QUALITÄT
Was ist musikalische Qualität? Und wer bestimmt das? Und warum? Wann gefällt (mir) Musik? Was ist „gute“ Musik (für mich)? Wann fühle ich mich „gut“ mit Musik? Und was war das überhaupt gleich nochmal, das „gute“ Leben?